Humanitäre Folgen

Die Weiterentwicklung der CONIAS-Methodik ermöglicht die Analyse humanitärer Konfliktfolgen auf subnationaler Ebene. Konflikte mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Zivilbevölkerung werden mit speziellen „CONIAS Tags“ markiert. Dies ermöglicht die Auswertung humanitärer Auswirkungen. Unterschieden wird hierbei zwischen sechs Risikostufen von minimalem bis extremem Risiko und folgenden vier Dimensionen:

Gezielte Tötung von Zivilisten

Zerstörung der Lebensgrundlage

Binnenvertriebene

Flüchtlinge

Auch die Früherkennung zukünftiger humanitärer Krisen wird unterstützt: Der CONIAS Konfliktrisikotrend bildet das antizipierte Risiko auf subnationaler Ebene ab, wird monatlich aktualisiert und hat eine mittlere zeitliche Reichweite von etwa einem halben Jahr. Zusammen mit dem CONIAS Konfliktrisikotrend lassen sich somit verlässliche Aussagen über die zu erwartenden Konsequenzen für die Zivilbevölkerung in der betroffenen Region treffen.

Unsere Daten bieten wir bequem über den GIS-Serverdienst zur Einbindung in bestehende GIS-Informationsdienste oder als Datencontainerlösung (als .csv, .xlsx, usw.) an. Natürlich haben wir auch für Ihre individuellen Wünsche ein offenes Ohr und passen unser Produkt gerne bei Bedarf an Ihre Vorstellungen an.

 

FÜNF BEISPIELE

Zerstörung der Lebensgrundlage

Niedergebrannte Häuser, Plünderung des Viehbestands, vergiftetes Wasser oder eine zerstörte Ernte - all diese Konfliktfolgen erschweren das Leben der Zivilbevölkerung in Krisengebieten beträchtlich. Die hier gezeigte Karte gibt einen Überblick über betroffene Regionen für einen Teil Subsahara-Afrikas. Der Auswertung liegen die CONIAS-Konfliktdaten für die Monate Januar bis Juli 2017 zu Grunde.

Gezielte Tötung von Zivilisten

Viele Konflikte fordern nicht nur Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung sondern haben die Tötung von Zivilisten zum Ziel. Vor allem inter-ethnische Gewalt oder islamistischer Terror fordern eine hohe Anzahl von zivilen Todesopfern. Diese Karte gibt einen Überblick über betroffene Regionen für einen Teil Subsahara-Afrikas. Die Auswertungen basieren auf CONIAS-Konfliktdaten für die Monate Januar bis Juli 2017.

Binnenvertriebene

Der Ausbruch von gewaltsamen Konflikten führt in vielen Fällen zur Vertreibung der ursprünglich in der Region ansässigen Bevölkerung. Die hier gezeigte Karte gibt einen Überblick über die Regionen für einen Teil Subsahara-Afrikas, aus denen Zivilisten auf Grund von bewaffneten Konflikten fliehen. Die Auswertungen basieren auf CONIAS-Konfliktdaten für die Monate Januar bis Juli 2017.

Flüchtlinge

Besonders systematisches Auftreten von Gewalt und Verfolgung bringen viele Menschen dazu, ihr Heimatland zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Karte links gibt einen Überblick über die Regionen, in denen Zivilisten ihre Heimat verlassen, um in einem anderen Land Zuflucht zu finden. Der Auswertung liegen die CONIAS-Konfliktdaten für die Monate Januar bis Juli 2017 zu Grunde.

Früherkennung von humanitären Krisen

Als Beispiel für die CONIAS-Methodik zur Früherkennung von humanitären Krisen soll die Demokratische Republik Kongo dienen. Folgende Karte bildet die Regionen des Landes mit den jeweiligen Risikostufen für die gezielte Tötung von Zivilisten im Zeitraum von Januar 2017 bis Juli 2017 ab. Ergänzend zu diesen Einfärbungen wird auf der rechten Seite für jede subnationale Einheit der aktuelle und der Trend-Wert für die vorherrschenden Konflikte dargestellt. Diese zusätzlichen Informationen ermöglichen eine Gefährdungsprognose für die Zivilbevölkerung. Diese Prognose wird durch die Pfeile nochmals verdeutlicht. Ein durch den Trend indizierter Anstieg der Konfliktintensität in einer Region mit einer hohen Gefährdung für die Zivilbevölkerung, wie im Beispiel in Kasai-Central, lässt auf eine zu erwartende hohe Anzahl an zivilen Opfern in den kommenden Monaten schließen. Mit der CONIAS Methodik wird somit eine frühzeitige Erkennung zukünftiger humanitärer Krisen möglich.