Der Herbst 2019 – das waren unbeschwerte Zeiten: Die Wirtschaft in Deutschland boomte, das Coronavirus war lediglich Experten ein Begriff und der Krieg in der Ukraine schien nur für die Menschen relevant zu sein, die eben dort lebten. Gedanken über ethische und moralische Entscheidungen beim Einkauf machte man sich vornehmlich an der Fleischtheke oder beim Kauf frischer Eier.
Nur dreißig Monate später scheint alles erneut eine ethische und moralische Komponente zu haben: Ein neues E-Auto kaufen, um Deutschland auf dem Weg aus der Abhängigkeit der ölfördernden Staaten zu unterstützen und sein Bekenntnis zu regenerativen Energieformen zu betonen, die Heizung zwei Grad kälter einzustellen, um Russland unter Putin weniger Devisen überweisen zu müssen – oder im Supermarkt auf seine Lieblingsschokolade zu verzichten, weil der Hersteller seine Tafeln noch immer nach Russland liefert und man das nicht unterstützen möchte.
Gerade die neue und vor allem in den sozialen Netzwerken geführte Diskussion um den Kauf oder Boykott einer Schokolade, die – ganz legal – weiterhin nach Russland geliefert wird, zeigt, wie sensibel auf politische Entscheidungen von Unternehmen reagiert wird. Fatalerweise spielen diese Art von politischen Risiken in der Firmenpolitik von deutschen und europäischen Unternehmen so gut wie keine Rolle.
Um Unternehmen verschiedenster Branchen künftig auf solche Ereignisse vorzubereiten und bei der Risikominimierung zu unterstützen, eröffnen wir unsere neue CONIAS Academy in Heidelberg. Melden Sie sich noch heute, um erste Informationen zu unserem neuen Lehrgang für Politische Risikoanalyst*innen und -manager*innen zu erhalten.
Über den Autor:
Dr. Nicolas Schwank
CONIAS Risk Intelligence
Michael Bauer International GmbH