Die Bestimmung des Risikos in einer geographischen Einheit erfolgt durch die Intensitäten der in der Region ausgetragenen Konflikte. Werden beispielsweise zwei unterschiedliche Konflikte in einer Region jeweils auf der Konfliktintensität 3 ausgetragen, kann durch die Aggregation für diese subnationale Einheit der Risikowert 5 erreicht werden.
Folgende Risikostufen werden derzeit unterschieden:
Risikowert 0 < 2
Beschreibung: | Politische Konflikte werden gewaltlos und zumeist innerhalb etablierter Regelungsverfahren ausgetragen. |
Beispiele: | 7/2017, Toronto, Kanada – 100 indigene Demonstranten protestieren gegen die Diskriminierung der indigenen Bevölkerung. 7/2017, Sachsen, Deutschland – Der Auftritt von Justizminister Heiko Maas in Dresden ist von lautstarken Protesten von AFD-Parteianhänger begleitet worden. |
Gefahrenpotential: | Keine Beeinträchtigungen in der betroffenen Region. |
Risikowert 2 < 3
Beschreibung: | Politische Konflikte werden gewaltlos ausgetragen. Akteure drohen mit dem Ausbruch aus geregelten Verfahren oder Gewalt. Massendemonstrationen als Zeichen des politischen Dissenses werden oft durch Zwangsmaßnahmen des Staates erwidert. |
Beispiele: | 2/2017, Bukarest, Rumänien – 250.000 Demonstranten protestieren auf den Straßen Bukarests gegen das neue Korruptionsgesetz. 8/2017, Hokkaido, Japan – Nordkorea feuert Rakete über Japan hinweg. |
Gefahrenpotential: | Keine oder geringe Beeinträchtigungen in der betroffenen Region. Die Situation kann jedoch eskalieren. |
Risikowert 3 < 4,5
Beschreibung: | In der betroffenen Region ist Gewalt aufgetreten. |
Beispiele: | 1/2017, Washington D.C., Vereinigte Staaten von Amerika – Bei gewaltsamen Zusammenstößen während einer pro-Trump Veranstaltung wurde ein Mann getötet 7/2017, Guerrero, Mexiko – Sieben Polizisten durch bewaffnete Männer in Hinterhalt getötet. |
Gefahrenpotential: | Auftreten von Gewalt, Überfälle auf Mitarbeiter, Entführungen, Straßensperren und Infrastrukturschäden möglich. |
Risikowert 4,5 < 8
Beschreibung: | Die Region ist zunehmend von gewaltsamen Konflikten betroffen. Ein Einsatz von schweren Waffen ist möglich. Schwerwiegende Konfliktfolgen, wie eine hohe Anzahl von Todesopfern, sind gegeben. |
Beispiele: | 7/2017, Donezk, Ukraine – Separatisten haben mehrere Angriffe auf Positionen der ukrainischen Armee durchgeführt. Es wurde mit leichten und schweren Waffen gefeuert. 7/2017, Südkivu, DR Kongo – Mehrere verschiedene Konflikte erhöhen den Risikowert in Südkivu. Bei Attacken von Mayi-Mayi Milizen und FNL Rebellen sterben dutzende Menschen. |
Gefahrenpotential: | Zunehmendes Auftreten von Gewalt, zum Teil auch systematisch. Überfälle auf Mitarbeiter, Entführungen, Straßensperren oder Infrastrukturschäden wahrscheinlich. |
Risikowert 8 < 10
Beschreibung: | Die Region befindet sich im Kriegszustand. Konflikte werden gewaltsam und meist mit schweren Waffen ausgetragen, was eine verstärkte Zerstörung der Infrastruktur und hohe Anzahl an Todesopfern mit sich bringt. |
Beispiele: | 7/2017, Mindanao, Philippinen – Großangelegte Militäroperation gegen Abu Sayyaf – 22 Islamisten werden getötet. 4/2017, Nangahar, Afghanistan – MOAB-Abwurf tötet mehr als 92 IS-Kämpfer. |
Gefahrenpotential: | Konfrontationen mit schwerstem Gewaltaustrag sind fast unvermeidlich. Es herrscht höchste Gefahr für Mitarbeiter und Standorte. |