CONIAS zu Gast bei der Deutsch-Arabischen Freund­schafts­gesell­schaft in Berlin

04.04.2019

Gemeinsam mit der Deutsch-Arabischen Freund­schafts­ge­sell­schaft e.V. (DAFG) wid­mete sich CONIAS am 26. März in Ber­lin dem Thema "Tune­sien vor den Wah­len — wirt­schafts­­poli­tische Weichen­stel­lun­gen". Die Frage, welche Chancen das einzige von der Or­ga­ni­­sation Free­dom House als "frei" ein­ge­stuf­te Land in der ara­bischen Welt als Wirt­schafts- und In­ves­titions­­stand­ort bietet und welche Risi­ken den­noch be­ach­tet wer­den soll­ten, wurde be­reits in un­serem Risiko­Report Tu­nesien behandelt. Des­halb haben wir uns be­sonders darauf gefreut, zusam­men mit dem Autor Jonas Reiche vor Ort sowohl den Re­port vorzu­stellen, aber auch darüber hinaus die jüngeren Entwick­lungen im Land disku­tieren zu können.

Zu Beginn der Veran­staltung in der DAFG-Geschäfts­stelle richtete sich der Bot­schafter der Republik Tunesien, S.E. Ahmed Chafra, mit einem Gruß­wort an das Publikum und berichtete dabei vor allem über den Auf­stieg Tunis' in der Start-up-Szene der ara­bischen Welt. Ebenfalls begrüßt wurden die An­wesenden von DAFG-Vorstands­mitglied und Rechtsanwalt Wolf R. Schwippert sowie der CONIAS COO Dr. Magdalena Kirchner, die vorab zur Reihe­Risiko Report informierte. Das von der Funk-Stiftung geför­derte Projekt klärt durch neue wissen­schaft­liche Analyse­technik vor po­li­tischen Risi­ken, deren Aus­wirkungen und mög­lichen Ver­änderungen in ins­ge­samt 25 Ländern, darunter - wie eingangs erwähnt - auch Tu­nesien, auf.

Reiche verwies in seinem Vortrag insbesondere darauf, dass der politische Transformationsprozess, den Tunesien seit 2011 durchläuft, noch nicht abgeschlossen sei und die kontinuierliche Öffnung des tunesischen Landes und seines Marktes nicht als Gewissheit erachtet werden sollte. In Rückbezug auf die Eröffnungsansprache des tunesischen Botschafters bekräftigt er jedoch die Fortschritte des Landes hinsichtlich der Attraktivität als Investitionsstandort, was sich beispielsweise an der Manifestation Tunis' als Start-up-Größe in der MENA-Region ableiten lässt.
Trotz der Problematik um die hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit werde in den kommenden Jahren ein geringer wirtschaftlicher Aufschwung zu erwarten sein, da es wahrscheinlich sei, dass die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen DCFTA, die das Land derzeit noch mit der EU führt, mit positivem Ergebnis abgeschlossen werden können. Wie es um die zukünftige Entwicklung des Landes und seiner politischen Stabilität in Zukunft bestellt sein wird, sei allerdings stark von den 2019 stattfindenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abhängig. Verbindlichere Aussagen hierzu ließen sich erst nach dem diesjährigen Wahlprozess und dem letztlichen -ausgang treffen.